Eigentlich sollten die Restarbeiten der großen Angerbaustelle bis Mitte Oktober abgeschlossen sein. Die Haltestellen müssen angehoben werden, um sie barrierefrei auszubauen. Der angestrebte Fertigstellungstermin ist leider nicht zu halten. Voraussichtlich Mitte November wird nun der barrierefreie Ausbau der Haltestelle beendet sein, so die Aussage der beauftragten Baufirmen.
Das Setzen der Bahnsteigkanten an den Haltestellen war laut Planung für den Zeitraum der Stadtbahnvollsperrung vorgesehen. Dies entfiel jedoch wegen der besonderen Anforderungen an den Gleisbau, insbesondere durch die überdurchschnittlich hohen Außentemperaturen im August. Umfangreichere Leitungsverlegungen im unterirdischen Bauraum auch für andere Partner der Baufirmen führten ebenso zu einer Verzögerungen in der Bauausführung wie die Lieferengpässe der speziellen Blindenleitsysteme.
Blindenleitsystem
Alle vier Haltestellen werden mit einem Blindenleitsystem versehen. Dabei handelt es sich um sogenannte Bodenindikatoren: besonders geformte und optisch abgesetzte Platten. Der starke Kontrast in Kombination mit den Rillen und Noppen erlaubt es Menschen mit Sehbehinderung, die Haltestellen als solches und den Einstieg in die Stadtbahn zu erkennen.
Verringerung Spaltmaß und Verlängerung der Haltestellen
Das Spaltmaß zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeug wird angepasst und von bisher 8 cm auf 5 cm reduziert, um Rollstuhlfahrern eine leichtere Nutzung zu ermöglichen. Ein weiteres wichtiges Ziel war, die Haltestellen beim Umbau auf die maximal mögliche, sinnvolle Länge zu erweitern. Um die zahlreichen Fahrgäste mitnehmen zu können, setzt die EVAG überwiegend zwei Fahrzeuge ein. Der angehobene Bereich der Haltestellen war bisher zu kurz, um einen komfortablen Ein- und Ausstieg zu gewährleisten. Zukünftig sind die erhöhten Haltestellenbereiche am Anger, hier Gleis 1 und Gleis 2 (vor Nordsee) fast doppelt so lang. Damit verbunden ist ein umfangreicher Eingriff in die Platzfläche des Angers. Die Haltestellen Gleis 3 und Gleis 4 (vor Hugendubel) werden auf das niedrigere Spaltmaß umgebaut. Eine Verlängerung der erhöhten Bereiche ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich.
Aktuell laufen die Vorbereitungsarbeiten, um die neuen Entwässerungen und alle Einbauten wie Schächte und Hydrantenköpfe in das besondere Fugendesign des Angers einzubauen. Hierbei handelt es sich um eine strahlenförmige Ausrichtung der Granitplatten. Diese Platten werden einzeln vermessen und zurechtgeschnitten.
Bautagebuch
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